Kreis Heinsberg. Schon heute ist der Kreis Heinsberg bei der Breitbandversorgung mit ultraschnellen Glasfaserkabeln der bestausgestattete Landkreis in ganz Deutschland. Doch nun wird noch einmal nachgelegt. Knapp 39 Mio. Euro beantragt der Kreis gemeinsam mit seinen zehn Städten und Gemeinden, um weitere Glasfaser-Infrastruktur im Kreis zu verlegen und damit die letzten Lücken zu schließen.
Die Versorgung mit der Glasfaser-Technologie im FttH-Modell (Fiber to the Home – Glasfaser bis ins Gebäude) – und damit verbunden die synchrone Datenübertragung im Gigabitbereich (> 1.000 Mbit/s) – ist bei 54 Prozent aller im Liegenschaftskataster verzeichneten Gebäude im Kreisgebiet bereits möglich. Bundesweit sind dies gerade einmal 9 Prozent (Quelle: BMVI).
Glasfaser – das ist die hochwertigste und schnellste Infrastruktur zur Datenübertragung und damit absolut zukunftsfähig. Nur so wird die flächendeckende Anwendung von Zukunftstechnologie wie etwa des Mobilfunkstandards 5G – und in der Folge beispielsweise autonomes Fahren – erst möglich. „Bei solchen Themen will der Kreis Heinsberg ganz vorne mit dabei sein – und wir haben schon heute hervorragende Voraussetzungen dafür“, betont WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski.
Zunächst aber geht es jetzt darum, die „Weißen Flecken“ (derzeitige Versorgung: <30 Mbit/s) im Kreisgebiet zu beseitigen. Das sind noch 1.090 Hausanschlüsse, Gewerbebetriebe, aber auch lückenlos alle Schulstandorte. „Einigkeit macht uns stark“, betont Landrat Stephan Pusch und sagt auch: „Alle zehn Städte und Gemeinden haben sich zur interkommunalen Zusammenarbeit entschieden und eine Kooperationsvereinbarung mit dem Kreis Heinsberg, der die Projektkoordination übernimmt, geschlossen.“ Dies sei die Voraussetzung, dass der Kreis nun die begehrten Fördermittel für die Lückenschlüsse beim Bund und dem Land NRW beantragen kann – und dies zu hervorragenden Konditionen.
In ihren aktuellen Förderprogrammen zur Unterstützung des Breitbandausbaus stellen der Bund und das Land NRW Fördermittel in Milliardenhöhe zur Verfügung. Infrastrukturausbaukosten werden vom Bund zu 50 Prozent und vom Land zu 40 Prozent übernommen. Die Städte und Gemeinden müssen lediglich den Eigenanteil von 10 Prozent tragen. Bei Kommunen im Haushaltsicherungskonzept (HSK) wird der Eigenanteil vom Land NRW zusätzlich übernommen. Zutreffend stellt Landrat Pusch fest: „Damit sind die Rahmenbedingungen sehr gut, um nun mit Hilfe des Einsatzes von Fördermittel den Netzausbau im gesamten Kreis Heinsberg weiter voranzutreiben und alle „Weißen Flecken“ abzubauen.“
Breitbandkoordinator Michael Eßer erklärt: „Die TÜV Rheinland Consulting GmbH hat in ihrer im Februar vorgestellten Gigabitstudie für den Kreis Heinsberg Netzerrichtungskosten zur Reduzierung aller „Weißen Flecken“ von ca. 39 Mio. Euro berechnet.“ In der konkreten Umsetzung der Maßnahme sind ungefähr 483 km Tiefbau vorgesehen. Dabei werden ca. 2.900 km Glasfaserkabel und zusätzliche Leerrohre neu verlegt.
Nach der Gewährung der beim Bund und Land beantragten Fördergelder, wird der Kreis Heinsberg die Errichtung der Telekommunikationsinfrastruktur öffentlich ausschreiben und ein Telekommunikationsunternehmen mit dem Ausbau beauftragen. Der Beginn der Ausbaumaßnahme ist für das vierte Quartal 2020 geplant – ein Abschluss der gesamten Ausbauaktivitäten für 2023.
Der weitere Breitbandausbau im Kreis Heinsberg ist Teil der „Digitalstrategie für den Kreis Heinsberg“, die von der CDU- und FDP-Fraktion in der Sitzung des Kreistages Mitte Februar diesen Jahres eingebracht wurde. Neben der Fortführung des Breitbandausbaus wird u.a. auf die Entwicklung neuer digitaler Technologien wie der 5G Mobilfunkstandart, E-Gouvernement-Prozesse sowie die stärkere Einbindung der regionalen Wirtschaft in die Digitalisierung abgehoben.
Der Ansprechpartner für die Projektkoordination beim Kreis Heinsberg ist Michael Eßer, Breitbandkoordinator, Tel. 02452-131823, michael.esser(at)kreis-heinsberg(dot)de.
Elke Schreeck
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